Krieg/Zivilschutz

Zivilschutz im Ernstfall

Der Verteidigungsfall ist ein durch Bundestag und Bundesrat festgestellter Notstand, bei dem Deutschland mit Waffengewalt von außen angegriffen wird oder ein solcher Angriff unmittelbar droht. In diesem Fall greifen besondere gesetzliche Regelungen für Staat, Bundeswehr, Bevölkerungsschutz und Zivilbevölkerung.

Gefahren im Verteidigungsfall:

Im Verteidigungsfall können militärische Angriffe gezielt Infrastruktur, Verkehrswege, Kommunikationssysteme oder Industrieanlagen treffen. Für die Bevölkerung kann dies zu erheblichen Einschränkungen im Alltag führen, wie Mobilmachung, Ausgangssperren und mögliche Einschränkungen der Grundrechte. Außerdem sind Störungen in der Versorgung mit Strom, Wasser, Lebensmitteln und Medikamenten zu erwarten. Zudem besteht die Gefahr von Desinformation, Cyberangriffen oder psychologischer Kriegsführung, die das öffentliche Leben weiter beeinträchtigen können. Abhängig von Lage und Intensität kann zudem eine konkrete Gefahr für Leib und Leben in bestimmten Regionen bestehen.

Was kann ich selbst im Vorfeld tun?

Damit Sie im Ernstfall gut vorbereitet sind, sollten Sie bereits im Vorfeld wichtige Vorsorgemaßnahmen treffen. Legen Sie einen Notfallvorrat mit Trinkwasser, haltbaren Lebensmitteln, Medikamenten und Hygieneartikeln an. Bewahren Sie wichtige Dokumente wie Ausweise, Versicherungsunterlagen und Gesundheitsdaten an einem sicheren Ort auf.

Sprechen Sie mit Ihrer Familie rechtzeitig darüber, wie Sie im Ernstfall vorgehen wollen – etwa wo Sie sich treffen und wie Sie kommunizieren. Halten Sie außerdem praktische Hilfsmittel wie ein Funk- oder Kurbelradio, Batterien, Taschenlampen und eine Powerbank bereit.
Zusätzlich sollten Sie Warn-Apps wie NINA installieren, um im Notfall schnell und zuverlässig informiert zu werden.

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Wie kann ich mich während eines Verteidigungsfalls schützen?

Im Ernstfall sollten Sie stets offizielle Informationen verfolgen und sich nicht auf Gerüchte oder ungesicherte Quellen verlassen. Befolgen Sie unbedingt die Anweisungen der Behörden, zum Beispiel im Fall einer Evakuierung.

Rationieren Sie Ihre Vorräte und vermeiden Sie unnötige Wege, um sich und andere nicht zu gefährden. Halten Sie zudem Sicherheitsabstand zu kritischen Infrastrukturen und potenziellen Angriffszielen.

Sollte es notwendig sein, suchen Sie Schutz in Kellern oder ausgewiesenen Notunterkünften. Nehmen Sie außerdem psychische Belastungen ernst – suchen Sie bei Bedarf Unterstützung oder bieten Sie diese anderen an.

Wie bereitet sich der Bevölkerungsschutz auf einen Verteidigungsfall vor?

Der Bund verfügt über umfassende zivile Verteidigungspläne, die wichtige Bereiche wie Versorgung, Mobilisierung und Kommunikation abdecken. Die zuständigen Behörden planen zudem Evakuierungen, richten Notunterkünfte ein und sorgen für eine medizinische Versorgung sowie eine effektive Krisenkommunikation.

Die Maßnahmen werden auf Bundesebene vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) koordiniert.

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